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Auswertungshilfe für den Selbsttest

Frage 1 Für kurzzeitigen Verhütungsbedarf eignen sich Barrieremethoden wie das Kondom oder das Femidom. Aber auch erfahrene Nutzer*innen des Diaphragmas oder der NFP können diese kurzfristig oder überbrückend anwenden. Vor allem bei der symptothermalen Methode brauchen Neulinge einige Monate Übung, bis sie sicher in Anwendung und Interpretation sind. Östrogenhaltige Verhütungsmethoden sollten mindestens für einen Zeitraum von einem Jahr angedacht sein, weil zu Beginn der Anwendung das Thromboserisiko stärker erhöht ist. Spiralen kann man sogar 3 bis 5 Jahre, teilweise noch länger in der Gebärmutter belassen. Vor allem bei der Verhütungsspritze kommt es häufiger vor, dass der Zyklus nach der letzten Injektion für längere Zeit ausbleibt, was bei Kinderwunsch bedacht werden sollte. Ohne zeitliche Begrenzung ist natürlich alles in bewusster Anwendung möglich.

Frage 2 Dein Beziehungsstatus wirkt sich auf deine Verhütungsentscheidung aus. Folgende Punkte sind hierbei zu beachten: der Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen, das gegenseitige Vertrauen in Bezug auf die bewusste Nutzung der gewählten Methode (z. B. NFP, Barrieremethoden, Pille), deine bzw. eure Haltung zur jeweiligen Methode und so weiter. Natürlich ist auch die folgende Frage total legitim: Warum täglich Hormone einnehmen, wenn man keinen Sex hat?

Frage 3: Wie safe muss dein Sex sein, wenn es um die Empfängnis- bzw. Zeugungsverhütung geht? Sollte der Pearl Index kleiner eins sein oder reicht bei deiner Familienplanungssituation vielleicht eine drei? Wähle bewusst die Art der Verhütung aus, mit der du bzw. ihr in einer Partnerschaft die gewünschte Sicherheit erreicht und euch am wohlsten fühlt.

Frage 4: Safer Sex bedeutet im ursprünglichen Sinn Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Egal ob wechselnde Partnerschaften oder monogame Langzeitbeziehung, hierüber sollte sich jeder Mensch Gedanken machen oder mal gemacht haben.

Frage 5: Das ist eine kleine Testfrage. Wer Sex hat, trägt immer Verantwortung für die Verhütung und die bewusste Anwendung der jeweiligen Methode. Es ist ein Irrglaube, dass die Einnahme von Hormonen dich aus der Eigenverantwortung entlässt. Denn auch hierbei musst du auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Einschränkungen im Krankheitsfall oder Schutz vor sexuell übertragbaren Erkrankungen achten, und das vergisst man nur allzu leicht. Am wenigsten selbst tun muss man wohl bei Spiralen, Spritzen und dem Implantat. Bei den Barrieremethoden oder der symptothermalen Methode ist das bewusste Handling das A und O. Für mich persönlich hat die bewusste Zyklusbeobachtung der symptothermalen Methode im Vergleich zu allen anderen Methoden noch den Mehrwert, dass man ziemlich genau weiß, wann man fruchtbar ist, und so zur rechten Zeit besonders achtsam mit der Verhütung umgehen kann. Nur mal so als Denkanstoß.

Frage 6: Zu dieser Frage gibt es nicht viel zu kommentieren. Es geht rein um deine Prioritäten und deine persönliche Wahrnehmung. Wenn mehrere Punkte für dich wichtig sind, priorisiere sie mit Ziffern. Antworte fix aus dem Bauch heraus, ohne deine Antwort zu bewerten.

Frage 7: Es wäre nicht korrekt zu sagen, dass die hormonelle Verhütung Ursache aller Nebenwirkungen wie Akne, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust ist. Dennoch sind diese und andere im Beipackzettel beschrieben und können vorkommen. Genauso können fehlendes Vertrauen in eine nicht hormonelle Verhütung deine Libido in die Wüste schicken oder Zyklusstörungen zu den oben genannten Symptomen führen. Kupfer-IUPs können sich negativ auf die Blutungsstärke und Menstruationskrämpfe auswirken. Und unter der Hormonspirale wie auch bei der Langzeiteinnahme eines hormonellen Verhütungsmittels kann die Periode sogar ganz ausbleiben.

Frage 7: Es wäre nicht korrekt zu sagen, dass die hormonelle Verhütung Ursache aller Nebenwirkungen wie Akne, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen oder Libidoverlust ist. Dennoch sind diese und andere im Beipackzettel beschrieben und können vorkommen. Genauso können fehlendes Vertrauen in eine nicht hormonelle Verhütung deine Libido in die Wüste schicken oder Zyklusstörungen zu den oben genannten Symptomen führen. Kupfer-IUPs können sich negativ auf die Blutungsstärke und Menstruationskrämpfe auswirken. Und unter der Hormonspirale wie auch bei der Langzeiteinnahme eines hormonellen Verhütungsmittels kann die Periode sogar ganz ausbleiben.

Frage 8: Wer krass verpeilt ist, schafft es vermutlich weder, täglich die Pille einzunehmen, noch, für die NFP die Temperatur zu messen und den Zervixschleim zu beobachten. Vielleicht macht es Sinn, über eine Spirale nachzudenken? Die unkontrollierbare Leidenschaft kollidiert ziemlich sicher mit der zuverlässigen und achtsamen Anwendung von Barrieremethoden. Fans von Routinen und Disziplin schlage ich hingegen gerne die NFP in Kombination mit Barrieremethoden vor. Wer gewissenhaft mit Verhütung umgeht und dabei noch offen für Alternativen ist, der hat sowieso die freie Auswahl. Und die Risikoscheuen sollten über Abstinenz nachdenken. Nee, kleiner Scherz. Aber ihnen darf bewusst sein, dass kein Verhütungsmittel frei von Risiken ist und ihrer hundertprozentigen Kontrolle unterliegt. Dennoch wäre in diesem Fall wohl ein Verhütungsmittel mit sehr gutem Pearl-Index empfehlenswert.

Frage 9: Wenn potenzielle mechanische Fehleranfälligkeiten dich zu sehr beunruhigen, fallen Barrieremethoden für dich weg. Wobei ich betonen möchte, dass bei sorgsamer Handhabung wirklich eine gute Sicherheit besteht. Auch die Pille ist nicht hundertprozentig sicher: Dadurch dass ihre Wirkstoffe über den Verdauungstrakt aufgenommen werden, können Erbrechen und/oder Durchfall zu einem Wirkverlust führen. Daneben sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich. Außerdem beeinflussen alle hormonellen Verhütungsmethoden den natürlichen Hormonhaushalt. Wer die Hauptverantwortung deiner Verhütungssicherheit tragen soll, du allein, dein*e Partner*in oder alle Beteiligten zusammen, ist eine Frage, die ich dir bzw. euch unkommentiert zur Diskussion stellen möchte – eine Frage, die über Jahrzehnte gar nicht erst gestellt wurde, weil die Verantwortung weit überwiegend bei dem Menschen mit Vulva lag. Aber das muss nicht so bleiben.

Frage 10: Gratuliere, du hast deine Entscheidung getroffen oder bist ihr zumindest ein großes Stück nähergekommen. Wenn noch Fragen offen sind, besprich sie mit deiner*m behandelnden Gynäkolog*in und lass dich beraten. Im Laufe der Jahre können sich deine Bedürfnisse ändern, manchmal schneller als geplant. Es lohnt sich also, immer mal wieder diesen Selbsttest zu wiederholen.

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